Interview mit: Eduard Permanyer und Carlos Alejandro von TDA Arquitectura y Urbanismo

Interview mit:  Eduard Permanyer und Carlos Alejandro von TDA Arquitectura y Urbanismo

Heute sprechen wir mit Carlos Alejandro Yunta und Eduard Permanyer vom Architekturstudio TDA Arquitectura y Urbanismo, mit denen wir bei der Umsetzung des Torre Esteve und des Hotels Leonardo im Komplex Porta Firal in Barcelona zusammengearbeitet haben.

Die Erfahrung von Carlos geht schon auf das Jahr 1980 zurück, auf die Entwicklung, in Zusammenarbeit mit Carles Díaz, des Sonderplans der Innensanierung (Plan Especial de Reforma Interior - PERI) im Stadtteil Raval von Barcelona, auf den integrierten Instandsetzungsbereich der “Ciutat Vella” in Barcelona und den Generalplan der “Ciutadella” von Menorca. Seinerseits begann Eduard seine Zusammenarbeit mit Oscar Tusquets und Carles Díaz 1983 im Umbauprojekt des Palau de la Música Catalana, einem seiner Vorzeigeprojekte. 

TDA Arquitectura y Urbanismo arbeitet mit einem großartigen Team von Fachleuten, das kontinuierlich weiter aufgebaut wird und das es dem Unternehmen möglich gemacht hat, jede Art von Aufträgen im Bereich Architektur, Städtebau und Design zu übernehmen, bei denen die Kreativität immer an erster Stelle stand.

Wie kam es zu dem ehrgeizigen Projekt der Torres Iberdrola und wie haben Sie das in Angriff genommen?

Die vier Türme, die wir für Iberdrola Inmobiliaria gebaut haben, sind Teil eines Gebäudekomplexes größerer Ausdehnung, der als “PORTA FIRAL” bezeichnet wird, weil er an der breiten Straße einer der Zufahrten zur neuen Messe Barcelona liegt. 

Die Einheit umfasst, neben den vier Türmen, ein 4-Sterne-Hotel, das Leonardo Royal Hotel.

In der Einheit haben die drei höchsten Gebäude eine erkennbar gleiche Geometrie, es sind prismatische, vollkommen verglaste Türme, mit einer ungefähren Höhe von 80 m im unteren Teil auf dem Rumpf einer umgekehrten Pyramide aufliegend und abgeschlossen im oberen Teil durch einen weiteren Rumpf einer identischen Pyramide, die ein Walmdach bildet. 

Der vierte Turm mit 54 Metern (dessen Fassade aus Stoneo-Platten von ULMA gebildet wird) unterscheidet sich vollkommen von den anderen und darin finden sich Cafés und Restaurants im Erdgeschoss, das Grundbuchamt in den ersten beiden Stockwerken und die Laboratorien von ESTEVE PHARMACEUTICALS in den 10 darüber liegenden Stockwerken.

Dazu ist zu wissen, dass die Projekteinheit von Anfang an als ein großer Stadtentwicklungsplan angelegt war, in dem die Gebäude so angeordnet wurden, dass sie den öffentlichen Raum auf Ebene der Straße optimal nutzen. 

Wir haben als Architekten gleich erkannt, dass wir mit der Textur und der Farbe der ULMA-Platten den Steineffekt erreichen konnten, den wir suchten. 

Was war die größte Herausforderung, die dieses Projekt mit sich brachte?

Die größte Herausforderung des Projekts war der Bau der beiden letzten Türme, wegen des geringen Abstands zwischen ihnen (im Projekt so gewollt).

Wir erklären dieses Konzept:

Die Türme 1 und 2 wurden so gebaut, dass die Winkelhalbierende zwischen beiden Fassaden praktisch eine Nord-Süd-Ausrichtung hat. Der Abstand zwischen den Fassadenkanten beider Türme beträgt 28 cm, (d. h. ein kleiner Spalt), so dass zu einer bestimmten Tageszeit die Sonne durch diesen Spalt fällt und einen Sonnenstrahl definiert, der auf den Bodenbelag des im Norden liegenden Platzes projiziert wird, ein Bodenbelag, in den eine gigantische Sonnenuhr aus Edelstahl eingraviert ist.

Deshalb war die größte Herausforderung der Bau der zwei Strukturen mit ihren entsprechenden Fassaden in einem Abstand von 28 cm und dass am Ende der Bauarbeiten die berechnete Uhr fehlerfrei installiert werden konnte. 

Die vorherige Beschreibung gehört zum poetischsten Teil des Projekts, schmälert aber nicht die Tatsache, dass die Gebäude in der bestmöglichen Qualität errichtet wurden und heute mehrere bedeutende nationale und ein renommiertes multinationales Unternehmen beherbergt.

Was würden Sie über die Zusammenarbeit mit ULMA bei diesen Projekten hervorheben?

Von allen oben beschriebenen Gebäuden in der Einheit Porta Firal haben wir die Stoneo-Platten an der Innen- und Außenfassade des Turms ESTEVE und an den Fassaden des Hotels Leonardo eingesetzt.

Wir haben als Architekten gleich erkannt, dass wir mit der Textur und der Farbe der ULMA-Platten den Steineffekt erreichen konnten, den wir suchten. 

Im Turm ESTEVE haben wir die Plattenverkleidung der Außenfassade über die Eingangsbereiche ins Innere weiterlaufen lassen und haben die große zentrale Eingangshalle des Gebäudes so betrachtet als wäre sie eine Außenfassade.

Im Fall des Hotels wurden wir von der Stadtverwaltung aufgefordert, ein bestimmtes Verhältnis und eine Komplizität zwischen den Gebäuden aufrechtzuerhalten, was Anlass dazu gegeben hat, dasselbe Modell wie bei Turm 4 einzusetzen, wobei wir hier mit zwei Farben spielen konnten: Schwarz für den unteren Bereich und Grau für den oberen, in schieferartiger Textur und mit Fugen von 20 mm.

Das Resultat wurde von allen Seiten dankbar aufgenommen.

Technisch war die Zusammenarbeit mit ULMA einwandfrei. Bei der Lösung einiger Einzelpunkte (Ecken, Kantenschutzbeschläge oder hängende Teile) hatten wir kleinere Meinungsverschiedenheiten, die sich aber ohne größeres Aufhebens lösen ließen.

Im Leonardo Royal Hotel waren die Optimierung der Schnitte für die Minimierung des Ausschusses und die Anordnung der Fugen und ihrer Dimensionen die wichtigsten Faktoren für das Design und für die Endkosten der Fassade. Deshalb musste besonders darauf geachtet werden. Es bestand auch eine gewisse Komplexität bei der Definition einer horizontalen abgehängten Zwischendecke, die letztendlich problemlos gelöst wurde.

In unserem Büro haben wir immer versucht, Materialien zu nutzen, die Effizienz, Langlebigkeit und einen möglichst würdevollen Alterungsprozess garantieren.

Welche Bedeutung hat die Wahl des Materials für Ihre Projekte?

Eine Zeitlang wurde über unser Büro TDA ein Architekturpreis verliehen, den wir ZEHNJAHRES-AUSZEICHNUNGEN getauft haben. Bei diesen Auszeichnungen vergab eine Jury einen Preis für ein Gebäude, nach einer Vorauswahl, bei der die Gebäude vor mindestens 10 Jahren fertiggestellt und ununterbrochen genutzt worden sein mussten. Diese Erfahrung hat uns gezeigt, dass die Wahl des Materials für ein Gebäude auf Grundlage von Modeerscheinungen oder momentanen Trends ein großer Fehler ist.

In unserem Büro haben wir immer versucht, Materialien zu nutzen, die Effizienz, Langlebigkeit und einen möglichst würdevollen Alterungsprozess garantieren. Wir haben tatsächlich Gebäude erstellt, die nach 25 oder 30 Jahren immer noch in perfektem Zustand waren und nur regelmäßige kontrollierte Instandhaltungsarbeiten notwendig gemacht haben.

Wir sind der Auffassung, dass die Platten von ULMA diese Anforderungen mit Leichtigkeit erfüllen.

Was sind Ihre größten Herausforderungen bei der Projektierung Ihrer Gebäude?

Es zu schaffen, das Projekt genau so zu bauen, wie wir es konzipiert haben, das ist die größte Herausforderung.

Heutzutage hängt die Entscheidungsfähigkeit, und noch mehr bei großen Projekten, von vielen Seiten ab (Eigentümern, Geldgebern, Projektleitern, möglichen Käufern oder Mietern, Bauunternehmern usw.). Deshalb ist die Bauleitung, wie wir es als Architekten wünschen (ich bin 67 Jahre alt), mittlerweile Geschichte und hat sich in ein Hindernisrennen verwandelt, bei dem die Architektur in Großbuchstaben sehr oft in die zweite Reihe verdrängt wird. 

Mit 67 Jahren bist du es leid, über Hindernisse zu springen, und noch mehr, wenn du siehst, dass es nutzlos ist.

Die Nachhaltigkeit in den aktuellen Projekten wird, neben der Tatsache, dass die Umwelt geschützt wird, immer mehr zu einem wesentlichen Mehrwert, der sich im Geschäft widerspiegelt.

Und was sind Ihre wichtigsten Bedürfnisse bei der Projektierung Ihrer Gebäude?

Mich hat einmal eine Firma, die Aluminiumprofile herstellt, eingeladen, einen Vortrag bei der Präsentation eines neuen Produkts zu halten. Ich habe den Vortrag “PROJEKTERSTELLUNG FÜR INDUSTRIEUNTERNEHMEN” genannt.

Ein gefeierter spanischer Architekt aus der Madrider Schule hat seinen Schülern einmal mitgeteilt “in meinem Büro gibt es mehr Kataloge als Bücher”. Diesen Satz habe ich für mich selbst übernommen, als ich verstanden habe, dass unser Beruf so komplex geworden ist und so viel Verantwortung mit sich bringt, dass ein Architekt nicht mehr alles wissen kann. 

Das war meine Schlussfolgerung aus dieser Konferenz. Es ist unabdingbar, mit denen zusammenzuarbeiten, die unser Gebäude bauen werden und dass wir, wenn möglich, ein freundschaftliches Verhältnis aufbauen, dass eine gewisse Komplizität besteht.

Auch wenn wir nicht alles lösen können, haben wir doch sicher die Risiken und Schäden minimiert.

Könnten Sie uns etwas zu der Bedeutung der Nachhaltigkeit in Ihren Projekten sagen? 

Die Nachhaltigkeit in den aktuellen Projekten wird, neben der Tatsache, dass die Umwelt geschützt wird, immer mehr zu einem wesentlichen Mehrwert, der sich im Geschäft widerspiegelt.

Hier ein kleines Beispiel. Bei allen unseren letzten Bürogebäuden haben die Eigentümer einen erheblichen Geldbetrag ausgegeben, um ein Produkt zu bekommen, das am Ende über die beste Energiequalifizierung der Landesregierung von Katalonien, die sogenannte Breeam-Qualifizierung, die entweder Gold oder Platin umfassen kann, die Qualifizierung Well oder andere, verfügt.

Wenn Sie auch nach einer langlebigen, ästhetischen und nachhaltigen architektonischen Lösung suchen, setzen Sie sich mit uns in Verbindung, um zu erfahren, wie wir Sie unterstützen können.

Welche Einflüsse kennzeichnen Ihre Architekturprojekte?

In unserem Büro sehen wir es so, dass wir eine Breitband-Architektur betreiben (wie bei einigen Medikamenten).

In unserer langen Unternehmensgeschichte haben wir schon jede Art von Gebäude erstellt: Wohnungen, Büros, Hotels, Schulen, Gesundheitszentren, U-Bahn-Stationen und selbst eine Konzerthalle.

Wir wollen damit sagen, dass wir uns zu Beginn eines Projekts auf unsere eigenen Kriterien stützen, ohne ähnliche bestehende und erfolgreiche Projekte außer Acht zu lassen, aber ohne unsere Kreativität davon einschränken zu lassen.

Jedes neue Projekt ist eine Herausforderung. Dabei liegt die Kreativität bei jedem Einzelnen, die Technik, sie umzusetzen, gehört aber allen.

Und zum Schluss: Von welchem Projekt träumen Sie?

Davon, dass das nächste immer größer sein soll als das vorherige, auch wenn “jemand” einmal sagte, dass es keine kleinen Projekte gibt.   

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